Die Idee von Umsonst & Draussen

Die “umsonst & draußen Festivalbewegung” ist aus den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der 70er Jahre entstanden.
Sie wurden organisiert und veranstaltet von kreativen Menschen, die beweisen wollten und konnten, dass man kulturelle Großveranstaltungen ohne Kommerz und zu 100 % selbstorganisiert durchführen kann.
Viele fortschrittliche Gruppierungen von damals waren Mitorganisierende der umsonst & draußen Festivals:
Die gerade entstandene Schwulen- und Lesbenbewegung, Friedens- und Umweltschutzgruppen, die Anti-AKW-Bewegung, die autonome Jugendzentrumsbewegung, Rock gegen Rechts und viele mehr.
Nach nunmehr fast fünf Jahrzehnten sind wir immer noch eine Alternative zu den Kommerzfestivals.
Wir beweisen mit jedem neuen Umsonst & Draussen Festival, dass ehrenamtliche Selbstorganisation funktioniert.

Historie

1975

Das erste Umsonst & Draussen findet zwei Tage lang in Vlotho statt.
5.000 Gäste kommen und sehen Gruppen wie Embryo, Hammerfest oder Missus Beastly.
Es gibt eine Schallplatte, 1.000 Exemplare werden gepresst und schnell verkauft.

1976

Drei Tage Festival mit 15.000 Gästen, der Platz ist größer, und von überall melden sich Gruppen, die umsonst spielen wollen.

1977

Zweite Bühne – mehr drumrum: Theater, Gaukler, gute Stände, Biofood; NDR und WDR sind mit einem Ü-Wagen auf dem Gelände und nehmen das Gesamtereignis auf, auch das ZDF dreht einen kurzen Beitrag für die Jugendsendung »direkt«. Es wird ein Kinofilm produziert, der bundesweit vorgeführt wird. Außerdem gibt es eine Doppel-LP. Diesmal kommen 30.000 Gäste nach Vlotho.

1978

Erstmals gastiert »U & D« in der Sandkuhle in Porta Westfalica. 300 Bands bewerben sich und wollen umsonst spielen. Das Programm wird immer umfangreicher, die Anzahl der Gäste immer größer: zwischen 50.000 und 80.000 Gäste kommen.

1977

Zweite Bühne – mehr drumrum: Theater, Gaukler, gute Stände, Biofood; NDR und WDR sind mit einem Ü-Wagen auf dem Gelände und nehmen das Gesamtereignis auf, auch das ZDF dreht einen kurzen Beitrag für die Jugendsendung »direkt«. Es wird ein Kinofilm produziert, der bundesweit vorgeführt wird. Außerdem gibt es eine Doppel-LP. Diesmal kommen 30.000 Gäste nach Vlotho.

1990

Erst jetzt geht es weiter. In Porta Westfalica feiern 15.000 ein friedliches Fest. Drei Tage Musik, Theater und das Flair der 68er Generation. Beteiligte Bands waren unter anderem Embryo, Guru Guru, Freaky Fuckin Weirdoz…

1991

Das Festival zieht wieder nach Vlotho um. Auf den Weserwiesen wird das kulturelle Großereignis noch größer und noch bunter. 40.000 kommen und verdoppeln die Bevölkerungszahl der Weserstadt.

1992

Wieder an der Weser, wieder zwei Bühnen. Ein umfangreiches Programm, Aktionen im Zirkuszelt und allerlei dabei: 50.000 Gäste. Und wie immer heißt es: Keine Probleme.

1993

Das vorerst letzte »U & D« vor einer erneuten Pause. Wieder findet es auf den Weserwiesen statt und lockt 70.000 Feierwillige an – alles bleibt friedlich und die Bevölkerungszahl der Weserstadt wird für drei Tage mehr als verdreifacht. Grund für die Pause:
die Absperrung und Sicherung des Bahngeländes kostet zu viel Geld.

1997

Wieder an der Weser, wieder zwei Bühnen. Ein umfangreiches Programm, Aktionen im Zirkuszelt und allerlei dabei: 50.000 Gäste. Und wie immer heißt es: Keine Probleme.

1998

In Bückeburg können wir kein Festival mehr machen, ein anderes Gelände wird nicht gefunden.
Wir feiern einen Tag umsonst & draussen ein »Konzert auf der Burg« in Vlotho, u.a mit In Extremo und Late September Dogs.

1999

Das Festival soll im Kalletal stattfinden, die Gemeinde macht uns aber nach fünf Monaten Genehmigungs-Marathon einen Strich durch die Rechnung. Wieder findet »nur« ein eintägiges »Konzert auf der Burg« Umsonst & Draussen in Vlotho statt.

2000

»Umsonst & Draussen« Vlotho wird 25 Jahre alt. Gefeiert wird das Kulturfest wieder auf den Vlothoer Weserwiesen (01. bis 03. September) – drei Tage lang regnet es, Matsche auf dem gesamten Gelände, trotzdem kommen 15.000 Menschen zum »U & D«, und feierten ein tolles Fest.
In der Kasse bleibt ein dickes Minus.

2001

Glück mit dem Wetter, 20.000 Gäste lassen den Gedanken von »U & D« an der Weser weiterleben. Von der Konzeption alles wie gehabt, zwei Bühnen und ein Zirkuszelt. Aber: Wieder ein Minus!

2002

Das Sparkonzept geht auf, 25.000 Menschen kommen, endlich wieder ein Festival ohne Verluste.
Die zweite Bühne für Regio-Bands übernimmt die »KuKo e.V.«, engagiert Leute das Künstlerdorf und der »Verein umsonst & draussen« bieten Kunst und Kultur auf der »U & D« Bühne und im Zirkuszelt.

2003

Und weiter geht’s ins 28. Jahr von »U & D« Vlotho. Der dreitägige Festivalkult findet vom 29. – 31. August auf der Weserwiese in Vlotho statt. Ungefähr 21.000 Gäste freuen sich u.a. über die neugeschaffene »Psytrance-Area« die ab 2003 fester Bestandteil des »U & D« ist.

2004

Es sollte ein großes Fest werden. Aber zwei Tage vor der ersten Band der Supergau.
Dauerregen hatte das Gelände in eine Schlammwüste verwandelt, ein Festival ist nicht mehr zu verantworten.
Das »U & D« muss abgesagt werden: 20.000 Euro Minus in der Kasse!

2007

Endlich gelingt es wieder ein Festival auf die Beine zu stellen. Ein Gelände wird gefunden, wieder an der Weser aber dieses Mal in Porta Westfalica-Veltheim. Zu den drei Tagen Festival kommen 20.000 Gäste. Nach der längeren Pause kann der Festivalkult Tito&Tarantula, Talco, Freaky Fukin Weirdoz und viele mehr auf den Bühnen präsentieren.

2008

Der Festivalkult geht in die nächste Runde – wieder an der Weser in Porta Westfalica-Veltheim.
Erneut kommen 20.000 Gäste und feiern, zum Glück ohne Regen. Auf den zwei Bühnen stehen neben vielen anderen Bands z.B. Dr. Ring Ding, Mark Foggo´s Skasters und Megaherz.

2009

Es sind wieder 20.000 Gäste und drei Tage schönstes Wetter. Das neue Gelände in Porta Westfalica beschert uns weiter Glück. Dog Eat Dog, The Real Mckenzies, Randale und die Carburetores tragen unter anderem zur guten Stimmung bei.

2010

Weserwiesen, Porta Westfalica – Veltheim. Sommer 2010 und wieder sind 20.000 Gäste mit dabei und feiern eine friedliche Party mit Musik, Kultur und alternativer Lebensart. Therapy?, Jingo de Lunch,
Valient Thorr, Mother Misery sind einige der Acts auf unseren Bühnen.

2011

Der Festivalkult geht weiter vom 29. – 31. Juli 2011, wie gehabt mit ungefähr 20.000 Gästen.
Auf den Bühnen stehen unter anderem Fiddler´s Green, Mr. Irish Bastard, Boy Hits Car & The Movement.

2012

Am ersten Augustwochenende ist es endlich wieder soweit, bei überwiegend Sonnenschein und warmen Temperaturen wurde eine fette Party mit der inzwischen üblichen Anzahl von 20.000 Gästen gefeiert.
Auf der Bühne stehen: More than a Thousand, Monsters of Liedermaching, The Toasters, Fahnenflucht und viele mehr.Zum ersten Mal gibt es einen regionalen Bandcontest um die vier Slots auf der Bahndammbühne am Sonntag. Es war ein voller Erfolg und muss wiederholt werden.

2014

Vom 01. bis zum 03. August 2014 startete der Festivalkult mit einem vielfältigen Programm in Porta Westfalica-Veltheim wieder durch. Trotz der einjährigen Pause war das Festival ein voller Erfolg mit extrem viel Spaß, guter Laune und bestem Wetter.
Wir freuen uns auf nächste Jahr, denn dann feiern wir unser 40jähriges Bestehen!

2015

Zu unserem 40sten Geburtstag ist uns Petrus extrem wohlgesonnen. Bei bestem Wetter und abwechslungsreichem Programm können wir Zitat: „…so viele 20.000 wie noch nie…“ Gäste begrüssen.
Auf den Bühnen spielen u.a. Ill Nino, Itchy Poopzkid (die heute nur noch Itchy heißen), Vierkanttretlager, Burning Lady und The Prosecution. Der Open Space Bereich bietet, neben der obligatorischen Kinderbespaßung, erstmals eine kleine Bühne, auf der ebenfalls Bands auftreten.

2016

2016 haben wir am Festivalwochenende durchwachsenes Wetter. Es kommen trotzdem viele Gäste, jedoch bleibt leider ein dickes Minus in der Kasse. Die ständig steigenden Auflagen und Gebühren machen sich hier bemerkbar. Gleichwohl bleibt die Laune auf dem Platz davon unberührt und wir sind uns einig, dass es von der Stimmung her ein extrem gelungenes Festival war und trotz der steigenden Anforderungen wiederholt werden soll… Bands sind u.a. »Devildriver«, »Dubioza Kolektiv«, »Monkey3« und »Distemper«.

2017

Die langen Diskussionen in der Planungsphase wirken sich positiv aus. Trotz des nicht immer guten Wetters haben wir wieder ein – auch finanziell – erfolgreiches Festival auf die Beine gestellt.
Zum Abschluss am Sonntag hatten viele von uns noch einmal einen Gänsehautmoment.
Viele unserer ehrenamtlichen Helfer bzw. des Orgateams durften zum letzten Song von Wolf Maahn mit auf die Bühne und wurden vom Publikum für den Einsatz gefeiert.
Mal schauen, ob wir das 2018 erneut so hinbekommen…

2018

Die Nachmittagsbands hatten es schwer in diesem Jahr. Bei z.T. 37 Grad war vor den Bühnen erst in den Abendstunden etwas los – dann aber um so mehr! Wie immer haben unsere Gäste friedlich mit uns und miteinander gefeiert. Die neu eingerichtete Technoarea muss noch feingetuned werden, fand aber beim Publikum sofort guten Zuspruch. Wieder durften zum Festivalabschluss die ehrenamtlich helfenden und das Orgateam zu den Musikern auf die Bühne. Mit einem 200stimmigen Chor klingt der Rauch-Haus-Song noch mal besser . Weitere Bands waren u.a.: »Dritte Wahl«, »Egotronic«, »Paddy and the Rats«, Destination Anywhere« und »Moneymoon Disease«.

2019

Warmes Wetter, fantastische Stimmung und großartige Bands. Für uns und die Gäste ist es ein tolles Festival – vorallem auch wegen der Künstlerinnen und Künstler auf den verschiedenen Bühnen und Floors.
Dieses Jahr mit Turbostaat und den Rock-Legenden von Peter Pankas Jane. Die britische Band Buster Shuffle heizte dem Publikum ordentlich ein – trotz Nieselregen.

Wenn wir da schon gewusst hätten, dass 2 Jahre Zwangspause wegen einer globalen Pandemie auf uns zu kommen…

2022

Das erste Festival nach der Corona-Pandemie – alle Gäste, alle Helferinnen und Helfer, alle Künstlerinnen und Künstler sprühen vor Lebensfreude und genießen den FESTIVALKULT in vollen Zügen.
Das Line Up setzt auch in diesem Jahr wieder ein deutliches Zeichen gegen Rechts: ZSK, Fatoni, Radio Havanna und 3 Meter Feldweg!
Die Techno Area bekommt einen ganz neuen, riesigen Platz und bereichert das Gelände um einen wunderschönen Floor.
Ton Steine Scherben mussten ihren Auftritt als krönender Abschlussact am Sonntag leider spotan absagen.

2023

In der Aufbauwoche drohte das Festival 2023 zur Katastrophe zu werden. Es regnete in den zwei Wochen vor dem Fest nämlich ohne Ende. Die Ackerflächen, auf denen wir Park- und Campingplätze geplant hatten, konnten wegen des Dauerregens nicht abgeerntet werden. Es drohte die Absage… Aber dann kam pünktlich zum Start am Freitag die Sonne raus! Alle waren so hilfsbereit und Wohnwagen, Camper und Autos wurden gemeinsam auf die schlickigen Acker geschupst. FERRIS, Massendefekt, The Headlines und Pöbel MC belohnen uns für das Durchhhaltevermögen mit bombastischen Gigs.